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Reisen

07.09.2002
Von Vancouver aus sind wir mit der Fähre (im September etwa alle 90 Minute, Preis für zwei Personen und ein “normalgroßes” Auto $53, unter Umständen kann es sinnvoll sein, die Tickets vorzubestellen oder zumindest rechtzeitig vor Ort zu sein).weiter nach Vancouver Island gefahren.

Unseren Übernachtungszwischenstopp haben wir auf halbem Weg an die Küste in Port Alberni gemacht. Von dem groß angekündigten Lachsfestival war nicht viel zu sehen, entweder waren wir schon zu spät oder eine Woche zu früh. So richtig konnte uns das niemand sagen. Essenstechnisch wird es hier schon etwas komplizierter, da die Auswahl relativ stark eingeschränkt ist. Als gut und preiswert hat sich das H2O-4 herausgestellt.

Biertip des Tages: Piper’s Pale Ale aus der Flasche

08.09.2002
Am nächsten morgen geht es weiter in Richtung Küste (Tofino). Leider hat sich das Wetter in den letzen paar Stunden etwas zu unseren Ungunsten geändert. Es regnet mehr oder wenige ununterbrochen. Die Strecke nach Tofino ist durchaus sehenswert. Eine Unterkunft zu finden war - trotz Nebensaison - nicht so ganz einfach, da Tofino nicht allzuviele Hotels hat und diese zur dieser Jahreszeit vorzugsweise von einheimischen Wochenendrentnern aus Vancouver und Umgebung bevölkert werden. Es empfiehlt sich, zumindest einen Tag im voraus zu reservieren. Die hohe Rentnerdichte wirkt sich entsprechend auf die Hotelpreise aus, die eher am oberen Ende der Preisskala zu finden sind. Für unter $100 dürfte es schwierig werden, etwas passendes direkt im Ort zu finden. Nach einem erfolglosen Versuch im ortsansässigen Hostel sind wir im Motel Tofino untergekommen. Die Zimmer sind groß mit Blick auf das Meer und besitzen einen Balkon. Pässe zum Besuch des Parks können an der Rezeption abgeholt werden. Tofino selbst hat nicht allzuviel zu bieten, sondern ist im wesentlichen Ausgangspunkt für alle nur erdenklichen Unternehmungen (einschließlich Stormwatching). Trotz des schlechten Wetters haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen Kurzausfluch (! Originaltypo, ob’s wohl am Wetter lag?) an den Strand nach Long Beach gemacht, um wenigsten noch etwas Meeresluft schnuppern zu können.

09.09.2002:
Da sich das Wetter minütlich ändert, haben wir beschlossen, trotz Regens die geplante Whale-Watching (bzw. -Viewing, da gibt es wohl einige sehr entscheidende Unterschiede) Tour durchzuführen. Erfreulicherweise spielt das Wetter keine allzugroße Rolle, da man eh nass wird. Ohne die Anzüge des Veranstalters wären wir binnen fünf Minuten bis auf die Knochen durchweicht gewesen. Wer nicht schwanger, gebrechlich oder kleiner als 1.20 Meter ist, sollte in jedem Fall eine Tour auf den Zodiaks machen. Zodiaks sind kleine, wendige “Gummiboote” (nicht vergleichbar mit den Paddelbooten, die hierzulande im Sommer unterwegs sind), die bis zu 30 Knoten Geschwindigkeit erreichen und dabei teilweise sehr hoch/weit aus dem Wasser “hopsen”. Die Tour dauert ca. 2.5 Stunden (es gibt auch längere Touren in Kombination mit weiteren Aktivitäten). Praktisch alle Veranstalter garantieren, daß man Grauwale zu Gesicht bekommt, von denen ca. 40-60 in der Nähe leben. Wir haben die Tiere leider nur bruchstückhaft zu Gesicht bekommen (ein Grauwal bei Regen vor grauem Himmel im grauen Wasser ist nicht wirklich gut zu sehen). Mal eine große Rückeflosse, mal eine Schwanzflosse beim Abtauchen und die ein oder andere Wasserfontaine beim Auftauchen.Highlights der Tour waren eher die Seelöwen und die schnelle Rückfahrt, die auf glattem, geschützten Gewässer nahe der Küstenlinien stattfand, als der eine Grauwal, den man für Sekundenbruchteile sehen konnte.

Vormittags haben wir zusätzlich noch die erste Hälfte eines Waldlehrpfades im Pacific Rim National Park Reserve erkundet (ca. 1.04 KM) der den Regenwald beschreibt, der die Insel teilweise bedeckt. Auch bei Regen (sic!) eine schöne Tour, da man durch das Blätterdach relativ gut geschützt ist und somit halbwegs trocken bleibt.

10.09.2002
Mittlerweile ist das Wetter etwas besser geworden. Nach einen Kurzausflug nach Ucluelet haben wir uns den Gold Mine Trail vorgenommen. Von einer Goldmine ist weit und breit nichts zu sehen, allerdings ist der Strand am Ende dafür um so sehenswerter. Man sollte nur nicht den Fehler begehen, sich nach einem alternativen Rückweg umzusehen. Essen im Whickaninnish Restaurant, recht preiswert aber auch nicht unbedingt herausragend. Sehr schöne Sicht aufs Meer.

Biertip des Tages: Kootenay Mountain Ale aus der Flasche

11.09.2002
Heute ist der erste Tag mit wirklich gutem Wetter, kein Wölkchen am Himmel weit und breit. Leider müssen wir uns auf den Rückweg nach Vancouver machen, um den Wagen zu wechseln. Auf dem Rückweg fahren wir durch Victoria (320000 Einwohner, größte Stadt auf Vancouver Island). Die Überfahrt von Victoria mit der Fähre ist gerade abends (zumindest bei gutem Wetter) sehenswert. Während der Fährüberfahrt hat man einen wunderbaren Blick auf Mnt. Rainier. Für alle, die es noch nicht wissen: Mnt. Rainier liegt etwa 100km südlich von Seattle und 100km nördlich von Mnt. St. Helens (ja, genau der, der Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts spektakulär in die Luft geflogen ist). Mnt. Rainier gehört zu derselben Vulkankette und wird demnächst ausbrechen („demnächst“ ist in geologischen Zeiträumen zu verstehen, es kann also noch ein paar Jahrzehnte/Jahrhunderte/Jahrtausende dauern).

Die Idee,vor den Toren Vancouvers zu übernachten erwies sich leider als ziemliche Schnapsidee, da es dort keine Hotels gibt (zumindest haben wir nichts derartiges entdecken können). Stattdessen haben wir direkt in Vancouver (Granville) in der Travellodge übernachtet. Vorteil ist, dass es in der Granville Avenue sehr viele Restaurants und Kneipen gibt, in denen man sich auch noch nach 22:00 treffler versorgen kann.

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